Eine kleine Einführung in den Zeitgeist im heutigen Liebesleben
Psychologen kennen über 500 alternative sexuelle Vorlieben, Paraphilien genannt, sodass sicherlich sehr viele Menschen über eine spezielle sexuelle Vorliebe verfügen. Dies ist auch gar nicht schlimm, denn zahlreiche Neigungen sind völlig harmlos und helfen eine authentische und erregende Sexualität zu erleben, damit sind lustvoller Orgasmen vorprogrammiert.
Was ist Paraphilie? Einige sexuelle Präferenzen und Vorlieben weichen stärker davon ab, was die Gesellschaft gemeinhin als «normal» betiteln würde. Wenn sie länger als 6-8 Monate auftreten, sehr intensiv und dranghaft sind und sich auf Gegenstände, spezielle Aktivitäten wie Erniedrigung des Partners usw sich beziehen, dann sprechen wir von Paraphilie.
Was ist Fetischismus? Wenn eine Person sich durch bestimmte Objekte sexuell stimuliert fühlt. Infrage kommen beispielsweise bestimmte Kleidungsstücke wie High Heels und Seidenunterwäsche, Materialien wie Lack oder Leder sowie Körperteile wie Füße oder Haare, Gerüche, Flüssigkeiten…Hauptsache nicht die konventionellen genitalen Körperteile.
Welche sind die häufigsten Fetische?
Exhibitionismus und Voyeurismus
Der Exhibitionist findet es erregend, ihre Geschlechtsteile in der Öffentlichkeit zu präsentieren oder sogar vor fremden Menschen zu masturbieren. Voyeurist ist eine Person, die Gefallen findet daran, andere Menschen beim Sex zu beobachten, ohne dass diese Menschen davon wissen. Zumeist kommt es hierbei ebenfalls zu Selbstbefriedigung.
Fetischistischer Transvestitismus –Eine Person wird dadurch erregt, dass sie die Kleidung des anderen Geschlechts trägt.
Multiple Störungen der Sexualpräferenz-Eine Person vereint mehrere sexuelle Auffälligkeiten in sich, zum Beispiel mag es ausgepeitscht zu werden und dabei ein Latex-Outfit zu tragen.
Sadomasochismus-Masochismus ist, wenn eine Person Erniedrigung, Strafe, Schmerzen und Fesseln stimulierend erlebt. Das Gegenteil, nämlich der Sadismus, liegt vor, wenn eine Person sexuelle Lust dabei empfindet, andere Menschen zu erniedrigen, zu schlagen, zu fesseln oder ihnen auf andere Weise Leid zuzufügen.
Über Pädophilie möchte ich auf dieser Plattform nicht sprechen, da es meine eigenen moralischen Grenzen als Mensch, aber auch als Ärztin sprengt.
Was ist Kink? Ein “Kink” ist eine weite, vorurteilsfreie Umschreibung für “eine große Vielfalt an einvernehmlichen, nicht-traditionellen, sinnlichen und intimen sexuellen Verhaltensweisen wie etwa Sadomasochismus, Dominanz und Unterwerfung, erotisches Rollenspiel, Fetischismus und erotische Formen der Disziplinierung.” (Samuel Hughes, US-amerikanische Psychologe).
Widmen wir uns den Kinks zu. Welche sind die Bekanntesten und Häufigsten?
Disziplinierung, Dominanz und Unterwerfung, BDSM- „BDSM“ ist ein mehrschichtiges Akronym, das aus den Anfangsbuchstaben der englischen Bezeichnungen „Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism“ gebildet wird».
Bondage– teilweise sadomasochistisch geprägte Sexualpraxis, bei der einer der Partner lustvoll gefesselt wird. Im Kern geht es bei Bondage generell um Macht – Dominanz und Unterwerfung, Kontrolle und Abhängigkeit, Herrschaft und Eigentum. Bei Bondage wird eine Person in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, und zwar durch Fesseln, was sehr lustvoll erlebt wird.
Kleidungsfetisch, Leder- Am bekanntesten sind Leder-, Gummi- oder UniformFetische. Es gibt aber auch den Wolle-, Turnschuh-, Stiefel-, Kniestrumpf-, Unterwäsche-, Regenjacke- oder Stilettofetisch.
Spanking- „To spank“ bedeutet übersetzt „verhauen“. Klassiker ist ein Klaps auf den Hintern beim Liebesspiel. Spanking kann in verschiedenen Härtegraden ausgeführt werden, soll die Stimmung anheizen, soll aber im beidseitigen Einverständnis stattfinden.
Polyamory- Polyamory ist eine spezielle Form, offene Beziehungen zu führen, in der darum geht mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben. Vertrauen und das Einverständnis aller involvierter Personen spielen in dieser Beziehungsform in der Regel eine grosse Rolle.
Rollenspiele- nach dem Motto «Was wäre, wenn …»
Dominanz ist das Stichwort bei diesen Praktiken. Denn Rollen zu spielen, bedeutet auch die Rollen zu tauschen. Das ist eine gute Gelegenheit, das übliche Dominanzverhalten in der Beziehung einmal zu verkehren.
Rollenspiele müssen nicht, aber dürfen durchaus mit Kostüm sein. Zudem kann ein neuer oder einfach ein anderer Ort dem Spiel einen größeren Kick geben. Bekannt sind Doktorspielchen, Zimmermädchen, Buttler-Spiele.
Ist es “krank” einen Fetisch oder eine gewisse sexuelle Vorliebe zu haben? Solange man sich wohlfühlt und die sexuellen Vorlieben sich nicht negativ auf das Seelenleben oder die Psyche bzw. den Körper anderer Menschen auswirkt, ist der Fetisch nicht krankhaft.
In meinem nächsten Blog geht es weiter, lustiger und selbstverständlich weiterhin wertfrei und respektvoll. Ich präsentiere interessante, beinah bizarre Kinks wie Somnophilie, Windelfetisch, Cuckolding usw.